Verletzungen verhinderten den Sprung in höhere Fußballligen, doch Felipe Bergmann Segovia hat trotzdem sein Glück gefunden.

Auf dem Spielfeld ist im modernen Fußball die Komponente Handlungsschnelligkeit gefragt. Felipe Bergmann Segovia (20) vom Gruppenligisten TSG Wörsdorf  bringt als gut ausgebildeter Spieler mit einer Zeit im Nachwuchsleistungszentrum der Frankfurter Eintracht auch diese Qualität mit. Doch er war im Verlauf der vergangenen sechs Jahre des Öfteren auch außerhalb des Spielfelds zum Handeln gezwungen. Freiwillig, aber auch unfreiwillig in Verbindung mit verletzungsbedingten Rückschlägen. Vorübergehend durfte er darauf hoffen, in hohe Liga-Bereiche vorzudringen. Aber letztlich kam es anders. Der 20-Jährige mag dem nicht nachtrauern. Er hat sich auf und besonders außerhalb des Platzes neue Perspektiven geschaffen.

„Jetzt allerliebstes Hobby“: „Es ist nicht mehr mein primäres Ziel, im Fußball so weit wie möglich zu kommen. Es ist jetzt mein allerliebstes Hobby und ich bin so glücklich, mich dafür entschieden zu haben, den sicheren Weg einzuschlagen“, sagt er mit Blick auf sein Sportmanagement-Studium an der Hochschule Fresenius in Wiesbaden, das er mit der Stelle als Werkstudent bei der R+V Versicherung verbindet. Dazu arbeite er mit einem Freund noch an einem selbstständigen Projekt, verrät der Offensivspieler, dessen Mutter Susana aus dem kleinen Dorf Casasola de Arión in der Nähe der nordspanischen Großstadt Valladolid stammt, während sein Vater Peter Deutscher ist. Er fühle sich als „Vollblutspanier“, bekräftigt Bergmann Segovia.

Stern ging beim SV Frauenstein auf: Sein Stern ging vor etwa sechs Jahren im C-Jugendtrikot des SV Frauenstein auf. Damals unter Trainer Frank Rienhardt, der allwöchentlich von besonderen Leistungen des Talents mit dem ausgeprägten Torriecher berichtete. Der Wechsel in die U 16 von Eintracht Frankfurt zu Trainer Anouar Ddaou (früher im NLZ des SV Wehen Wiesbaden, aktuell Coach der Männer des SV 1919 Gonsenheim e.V.) war beinahe zwangsläufig. „Unter ihm war alles gut. Doch ich habe gemerkt, dass es sehr schwer wird, in die U 17 der Eintracht zu kommen, die sehr stark besetzt war. Um im Fußball erfolgreich zu sein, muss das Selbstbewusstsein auf der Eins stehen“, schildert Bergmann Segovia im Rückblick. Nach kurzem Gastspiel beim SV Wehen Wiesbaden wechselte er in die Nachwuchsschmiede des TSV SCHOTT Mainz. Doch „richtig Bock auf Fußball“ habe er erst wieder in Spanien beim Kleinfeld-Straßenfußball „Fútbol Sala“ bekommen.

Zwei schwere Verletzungen: Zurück bei Schott Mainz schien unter Sascha Meeth (Bergmann Segovia: „Ein Toptrainer“) der Weg für bessere Zeiten geebnet, bevor am zweiten Tag der Wintervorbereitung ein Meniskusriss mit anschließender OP und Pause bis Mai für einen Einschnitt sorgte. Und das Pech blieb ihm treu. In der diesjährigen Sommervorbereitung beendete der Riss aller Innen- und Außenbänder im Knöchel abrupt alle Hoffnungen auf den Sprung in den Regionalliga-Kader der TSV-Männer. Aber als die Wörsdorfer Trainer Dustin Ernst und Pascal Sand anklopften, fasste er neuen Mut. „Nach dem Treffen mit den beiden war für mich klar: Da gehe ich hin“, verspürt Felipe Bergmann Segovia nun jene Rückendeckung, die er an anderer Stelle zeitweise vermisst hatte. „Wenn der Trainer einen nicht mag, hat man keine Chance“, sagt er ganz neutral und hat aus all seinen Erlebnissen auch die Erkenntnis gezogen: „Ich wurde zeitweise unglücklich. Das hat auf die Psyche gedrückt – und dann kommen Verletzungen schneller, als man denkt.“

Lob von Pascal Sand: Obwohl die Bänder noch Probleme bereiten, sieht er in Wörsdorf beste Chancen für einen fußballerischen Neuanfang nach der Zeit der Beschränkungen. „Er ist im positiven Sinn verrückt, immer gut drauf und im Sportlichen für uns ein absoluter Gewinn“, sagt Pascal Sand.

Quelle: Wiesbadener Kurier

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